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100 Jahre Steinbergturm (1903 - 2003)

Ein geschichtlicher Rückblick

1879 (31.5.)    
1. Erwähnung des so genannten Steinberges in der Auerbacher Zeitung - Konzertanzeige am 3. Pfingstfeiertag von Gastwirt Wolf in Wildenau

1896 (11.6.)    
Gründung des "Verein der Naturfreunde zu Rodewisch" mit Einreichung der Satzung
Vorsitzender Fabrikbesitzer Arthur Schuster
Stellvertreter Oberlehrer Martin Kreisig
Schriftführer Dr. Kindler
Schatzmeister M. Schultze
Der Verein stellt sich u.a. die Aufgabe - Die Naturschönheiten des Vogtlandes und des angrenzenden Erzgebirges, Einheimischen und Freunden bekannt und zugänglich zu machen. Gemeinschaftliche Ausflüge und Vereinsversammlungen sollen der Pflege der Geselligkeit, des Humor und des volkstümlichen Gesanges gewidmet sein.
Die ersten Aktivitäten des Vereins waren die Herstellung eines Touristenweges nach dem Kuhberg/ Erzg. vom Westen aus. Einsprüche des Rittergutsbesitzer von Sorga behinderten die Vollendung und so ging man die Erschließung des Steinberges an.

1900 (7.5.)    
Auerbacher Zeitung - Der Verein der Naturfreunde Rodewisch hat sich umgewandelt und nennt sich nun "Gebirgsverein für Rodewisch und Umgebung". Der Vorstand wurde beauftragt für das auf dem Steinberg angekaufte Grundstück zur Erbauung eines massiven Turmes die nötigen Schritte einzuleiten. Spontan schlossen sich dem Verein Mitglieder aus Wernesgrün, Rothenkirchen, Wildenau, Zöbisch, Treuen, Plauen und selbst aus Dresden an.

1901    
Erlangung der Konzession für Bier- und Branntweinausschank während der Sommermonate - 5 Wege nach dem Steinberg wurden markiert - Bildung von Ortsgruppen

1902    
Pfingsten - großes Waldkonzert

1902 (16.7.)    
Außerordentliche Mitgliederversammlung - Beschluss über Erbauung eines hölzernen Aussichtsturmes mit Unterkunftshaus und Veranda auf dem Steinberg

1902 (22.8.)    
Bauzeichnung zur Prüfung, Begutachtung und Genehmigung an die Amtshauptmannschaft Auerbach - Bauausführender: Fa. Otto Wolf Wildenau

1902 (18.11.)    
Baugenehmigung ist erteilt

1903 (24.5.)    
Auf dem romantisch schönsten Berg des Vogtlandes - Einweihungsfeierlichkeiten "Mögen recht viele frohe Menschen sich von dieser Stätte aus, der herrlichen Gottesnatur erfreuen und dabei immer auf ein glückliches und zufriedenes Land blicken", sagte der 2. Vereinsvorsitzende Kreisig bei der Weiherede
1. Bergwirt Otto Ruder zeigte bei aufgezogener Flagge auf dem Turm an, dass die Wirtschaft geöffnet ist. Der Steinberg entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugs- und Wanderziel.

1913 (20.7.)    
Einweihung des zweistöckigen Erweiterungsbaues an des Unterkunftshaus mit Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen und Vergrößerung der Gaststube

1915 (14.4.)    
100 jährige Wiederkehr des Geburtstages Bismarck - Pflanzen einer Bismarck-Eiche auf der Höhe des Steinberges

1926 (26.5.)    
Genehmigung erteilt zur Vergrößerung der Küche im Unterkunftshaus

1928 (16.9.)    
Gedenksteinweihe anlässlich des 25 jährigen Turmjubiläum für seine verdienten Gründer - Fabrikbesitzer Schuster - Oberlehrer Kreisig - Brauereibesitzer Günnel
Granitblock aus dem Röthenbacher Granitbruch in dessen Mitte eine aus Kupfer getriebene Platte, die in meisterhafter Ausführung die Köpfe der 3 Gründer zeigt.

1929 (17.10.)    
Baugenehmigung zum Anbau der "Rodewischer Ecke" erteilt.

1933    
Es findet jährlich im August das Berg-, Wald- und Volksfest auf dem Steinberg statt
-Tanz im Grünen, Abbrennen eines Höhenfeuers, Orchesterkonzert, Kinderfest-

1934 (27.4.)    
Der Blitz schlägt ins Unterkunftshaus und richtet erheblichen Schaden an.

1934 (4.8.)    
Baugenehmigung zum Einbau zweier Nischen ins Schankgebäude - "Wernesgrüner und Rothenkirchner Ecke"

1935 (10.7.)    
Umbau des Schankgebäudes beendet - Tag der Besichtigung

1937 (6.5.)    
Gesamtvogtländische Sternwanderung nach dem Steinberg, organisiert vom Vogtländischen Gebirgsverein Plauen, dem auch wieder der Gebirgsverein Rodewisch und Umgebung angehört.

1937 (19.8.)    
Übergabe der neuen Zufahrtsstraße als Autostraße ausgebaut, vom Abzweig der Staatsstraße Rothenkirchen-Wildenau, mit neu angelegten Parkplatz.

1941 (1.9.)    
Der wackere Rodewischer Steinbergwanderer Hermann Möckel (86 Jahre) hat eine neue Rekordzahl zu verzeichnen - 300. Besteigung des Steinberges seit 1935

1945    
Nach Ende des Krieges Enteignung und Auflösung des Gebirgsvereins, laut Befehl der Sowjetischen Militär Administration

1946 (22.6.)    
Der FDGB Rodewisch übernimmt die Ausflugsgaststätte zu Schulungszwecken Unterkunftshaus stark beschädigt - alle Einrichtungsgegenstände wurden entwendet. Nach Beseitigung der Schäden ist das Berggasthaus den Ausflüglern wieder offen.

1946    
Die Gemeinde Wildenau wird als Treuhänder eingesetzt

1950    
Jugendheim GmbH Dresden übernimmt den Steinberg - Pläne: Ausbau zu einem Touristenheim mit Neubau einer Schlafbaracke

1951    
Naturbühne auf dem Steinberg errichtet durch die Volksbühne Wildenau und Obercrinitz - Aufführungen von Heimatstücken

1951    
Übergang der Rechtsträgerschaft an die Gemeinde Wildenau

1952    
Beendigung des Baues einer Unterkunftsbaracke zum Kinderferienlager

1952    
Gebiet südlich des Steinberg wird zum Naturschutzgebiet erklärt

1953    
Nach erfolgter Instandsetzung des Turmes ist er der Öffentlichkeit wieder zugänglich

1963    
Instandsetzungsarbeiten an der Berggaststätte - Holzfachwerkaußenwände werden durch Ziegelmauerwerk ersetzt - Neubau Abortanlage

1980    
Erhaltungsmaßnahmen am Turm durch die Gemeinde Wildenau - ist ab 1981 wieder zu besteigen.

1989 Juni    
Die Fam.Pfeiffer gibt die Bewirtschaftung der Steinberggaststätte auf. Diese wird aus baulichen und hygienischen Gründen geschlossen. Zum Valentinstag am 14.2.1990 wird die Gaststätte wieder eröffnet

1990 April    
Die Steinberggaststätte soll an einen angeblich schwedischen Investor verkauft werden. Dubiose Interessenten bewerben sich darum und wollen ein Schnäppchen machen. Der Verkauf scheitert an der Wende.

1991/1992    
Zwei Seiten des Steinbergturmes erhalten eine neue Holzverschalung. Die übrigen Flächen werden ausgebessert. Der komplette Turm erhält innen und außen einen Schutzanstrich. Am Fuße des Turmes werden zwei Schutzhütten angebaut. Die Berggaststätte wurde umlaufend mit einer vorgelagerten Holzwand verkleidet und erhält eine 12 cm dicke Wärmedämmung.

1992/1993    
Eine der vordringlichsten Aufgaben ist eine brauchbare Ver- und Entsorgung der Steinberggaststätte mit Trink- und Abwasser, Strom und Telefon. Dies sollte 1992/1993 in einer gemeinsamen Leitungstrasse direkt nach Wildenau außerhalb aller Trinkwassereinzugsgebiete erfolgen. Im wesentlichen sollte dazu ein vorhandener Waldweg genutzt werden. Im oberen felsigen Bereich, in den der Waldweg gegenwärtig endet, sollte zur Vermeidung von felszerstörenden Fräs- und Sprengarbeiten die Leitungstrasse in einer ca. 100 m langen Dammschüttung aufgenommen werden. Die dazu erforderlichen Erdmassen standen inklusive Einbau kostenlos zur Verfügung. Das Material aus dem benachbarten Gewerbegebiet Rothenkirchen wäre auf Grund seiner natürlichen Beschaffenheit ideal geeignet gewesen. Die Maßnahme scheiterte am Deckmantel Naturschutz. Die bereits begonnenen Bauarbeiten werden gestoppt.

1997/1998    
Die Trinkwasserleitung zum Brunnenhaus im Wald ist weggefroren und gerissen. Sie wird über die gesamte Länge erneuert und durch PE-Leitung ersetzt. Baufirma ist die Tiefbaufirma Schaarschmidt Wildenau

2000    
Auf dem Steinberg brennt es. Zum Glück gibt es Handys. Spaziergänger verständigen die Rettungsleitzentrale. Der hintere Teil der 1992 neu hergerichteten Schuppenanlage (ursprüngliches Kinderferienlager) brennt infolge Brandstiftung. Windstille und schnelle Reaktionen der Feuerwehren der Umgebung verhindern ein Übergreifen des Brandes auf den Wald und die anderen Gebäude. Am Ende ist der hintere Teil des Schuppens vollständig ausgebrannt. Er muss abgerissen und neu aufgebaut werden. Die gesamte Elektrik und der vordere Teil des Schuppens muss erneuert bzw. saniert werden.

2002    
Der Sturm "Jeanette" reißt Blechabdeckung des Turmkopfes teilweise ab. Erneuerung durch Fa. Unger Rothenkirchen

2003    
Im direkten Anschluss an den Feiertag (Himmelfahrt), der alljährlich mehr als 1000 Besucher zu Fuß oder mit allerlei Gefährt auf den Steinberg lockt, ist für das darauf folgende Wochenende vom 31. Mai bis 1. Juni eine 100-Jahrfeier geplant.

2004    
Erschließung des Areals auf dem Steinberg durch die Verlegung Trinkwasserleitung. Bau einer biologischen Kläranlage und Verlegung einer Abwasserleitung zur Entsorgung der biologisch gereinigten Abwässer.
Mit dieser Investition ist die seit Jahren geforderte Erschließung des Steinbergs realisiert worden.
Damit wurde die Schließung der Einrichtung Steinberg in letzter Minute verhindert.

2006    
Mit der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung des Steinbergs wurden die Voraussetzungen für weitere Investitionen auf dem Steinberg geschaffen.
Seit Juni 2006 werden die Anlagen auf dem Steinberg, die keinen wirtschaftlichen Bezug haben, saniert und ausgebaut. Das betrifft vor allem den Steinbergturm, die Freilichtbühne, Außenanlagen, Parkplatz und Zufahrtsstraße.
Fördermittel werden durch die EUREGIO EGRENSIS im Rahmen des Programms Interreg IIIA gemeinsam mit einem gleichwertigen Projekt der böhmischen Stadt Asch mit dem Ziel der Förderung freundschaftlicher und partnerschaftlicher Beziehungen bereit gestellt.

2007 
(Mai) Wiedereröffnung der „Berggaststätte Steinberg"

Die Bergwirte seit 1903

  • Otto Ruder Wildenau 1903 - 1908 
  • O. Wetzel Wildenau 1908 - 1911 
  • Erdmann Bley Wildenau 1912 - 1923 
  • William Schreiter Wernesgrün 1924 - 1931 - verabschiedete die Gäste mit "Vergaß dann Staaberg net" 
  • Max Schreiter Wernesgrün 1931 - 1940 - Einberufung zur Wehrmacht 
  • Elsa Schreiter und Otto Wunderlich Wernesgrün 1941 - 1945 
  • FDGB Rodewisch 1946 
  • Max Männel Wernesgrün 1947 - 1955 
  • Fritz Rudolph Wernesgrün 1955 - 1960 
  • Konrad Lenk Stützengrün 1961 - 1963 
  • Ernst Möckel Wernesgrün 1963 - 1965 
  • Familie Pfeiffer Wernesgrün 1966 - 1989 
  • Familie Heckel Brunn 1989 - 2006  
  • Schaarschmidt & Buschulte GbR Wildenau 2007 - 2011
  • Familie Danny Tröger 2012 -heute