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Bis 1919

Zeittafel der Ortsentwicklung bis 1919

erfasst, zusammengestellt und bearbeitet von Eberhard Göpel, Steinberg

Um 1200

vermutlich erste Ansiedlung fränkischer Bauern auf einer Rodungsfläche im Wernesbachtal (heutige Ortsmitte)

1411 (9.11.)
erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Bernersgrune Belehnung der Margarethe von der Dahme, Gemahlin des Vogtes Heinrich des VII. Von Plauen, mit Auerbach und einigen Dörfern

1411
waren 10 bis 11 Bauernfamilien in Wernesgrün ansässig. 11 Waldhufen links und rechts des Wernesbaches sind Zeugnisse der Ortsanlage als Waldhufendorf.

1422 bis 1499
gehörte Wernesgrün zur Herrschaft Auerbach, auf der das edle Geschlecht der Burggrafen zu Dohna (Donyn) saß.

1436 (18.3.)
belehnen die Burggrafen Friedrich und Hans zu Dohna, Herren zu Auerbach, ihre ehrsamen Knechte Caspar und Christoff Schor(er), Gebrüder und ihre Erben mit diesen ihren Gütern oberhalb des Dorfzauns zu Wernesgrün gelegen, mit Feldern, Wiesen, Äckern und Hölzern, Wumen und Weide, der niederen Jagd, der Fischerei in dem Wasser, das durch das Dorf fließt, dem Brau- und Schankrecht, dem freien Kauf und der niederen Gerichtsbarkeit über ihre Arbeiter bei der Glashütte. Dafür sollen sie jährlich zwei neue Schock guter Groschen Freiberger Münze zinsen und so viel Glas liefern, als auf dem Schlosse (in Auerbach und Göltzsch) gebraucht wird.

1450 (4.1.)
Friedrich von Dohna wird Lehnsherr von Wernersßgrune

1455 (22.8.)
erhält es dessen Witwe Anna neben anderen Orten "zum Leibgedinge".

1455
wird der Ort Wernersgrune genannt = Rodesiedlung eines Wernher.

1460
ist von Villa Wernersgrün die Rede; 1533 auch von Wermsgrün bzw. Wernsgrün; 1558 Werneßgrun; 1563 Werngsgrün ;1791 Wernesgrün, Wernsgrün. Die Ortsbezeichnung Wernesgrün hat sich dann endgültig durchgesetzt.

1460
befindet sich im Bettelbuch der Zwickauer Franziskaner Mönche auch eine Eintragung zu Villa Wernersgrün.

1469 (12.6.)
Zdenko und Hans, Burggrafen zu Auerbach werden die Herren von Wernesgrün.

1476 (24.3.)
Zdinko und Hermann, Burggrafen zu Donyn, Herren zu Auerbach, leihen dem Erben der Gebrüder Schorer, Enderlin Schorer, Güter oberhalb des Dorfzaunes zu Wernesgrün mit Feld, Wiese, Hasenjagd und dem Wasser, das durch das Dorf fließt, dazu die Brau- und Schankgerechtigkeit, die Gerichtsbarkeit über seine Arbeiter und alles dies gegen Entrichtung eines jährlichen Zinses von zwei neuen Schock guter Gr. Freiberger Münze und soviel Glas, als auf dem Schlosse Auerbach gebraucht wird. Enderlin Schorer wurde auch" Gläser" genannt, da er neben dem Braugut auch eine Glashütte betrieb und Glas herstellte.

1499 (3.3.)
die Ritter von Wolframsdorf, die die Hälfte der Herrschaft von Auerbach erworben hatten, wurden auch zur Hälfte Besitzer des Dorfes Wernesgrün.

1499 (9.4.)
Mit der anderen Hälfte wurden Cuntz von Hermannsgrün und seine Brüder belehnt.

1499 (7.5.)
wird Cuntz von Wolframsdorf und am 15. Juni 1499 Burkart von Wolframsdorf Besitzer der ersten Hälfte.

1499 (1.12.)
Hans Gläser, Sohn von Enderlin Gläser, wird mit Braurechten und Glashütte beliehen. Am 28. 02.1503 verpfändeten Leupold, Ritter, Hans und Thyme von Hermannsgrün ihre halbe Herrschaft, darunter auch Wernesgrün, wegen einer Schuld von 100 rheinischen Gulden, welche ihr Bruder Cuntz von Hermannsgrün dem Wilhelm von Polenz schuldig geworden war, und für welche die Ritter Conrad Metzsch und Wolf von Weißenbach zu Mylau, sowie Jobst von Feilitzsch zu Kürbitz, Hans Trützschler zu Falkenstein und Hans Roder zu Pöhl Bürgschaft geleistet hatten, an diese.

Im Jahre 1505

wird der kurfürstliche Rat Dr. Hans von der Planitz Besitzer der Hälfte der Herrschaft Auerbach, darunter auch Wernesgrün zur Hälfte, die die Ritter von Wolframsdorf inne hatten.

1525 (30.6.)
Bauernkrieg. Ein Bote des Amtsschössers Plauen bringt u.a. auch nach Treuen, Auerbach und Falkenstein den Befehl, dass die aufrührerischen Bauern vor dem Kurfürsten in Plauen zu erscheinen haben. Aktenmäßig ist nachgewiesen, dass im Auerbacher Bezirk die Bauern von Rodewisch, Niederauerbach, Wernesgrün, Brunn und die Bürger der Stadt Auerbach aufständig waren.

1525 (24.10.)
erwarb Dr. Hans von der Planitz, dem am 19. November 1522 wegen seiner großen Verdienste, die er dem Kurfürsten und Dr. Martin Luther geleistet hatte, das Prädikat "Edler" verliehen wurde, auch die andere Hälfte. Wernesgrün gehörte nun ganz zum Besitz der Edlen von der Planitz. Nach dem Tode des Dr. Hans Edlen von der Planitz werden am 29.08.1535 dessen Söhne Georg, Balthasar, Friedrich, Sewald und Hans Friedrich Besitzer der Herrschaft Auerbach. Diese teilten im Jahre 1542 ihren Besitz in die Herrschaft Auerbach und die Herrschaft Göltzsch. Bei dieser Teilung kam Wernesgrün an die Herrschaft Göltzsch.

Von 1531
sind die ersten Steuerlisten von Wernesgrün (Türkensteuer) nachweisbar.

1531
Wernesgrün hatte ca. 75 Einwohner. Der durchschnittliche Wert des Besitztums des einzelnen Steuerpflichtigen betrug auf den Dörfern der Herrschaft Auerbach nur 10.18 gute Schock (1018 RM, 1931), in Wernesgrün umgerechnet 2200 RM. Der reichste Besitzer besaß ein Vermögen von umgerechnet 10400 RM. Dies war das beste Ergebnis der Landgemeinden der Herrschaft Auerbach; Ergebnisse in den Städten waren meist höher.

1542
umfasste Wernesgrün 14 Güter/Häuser mit 19 Familien und rd. 100 Personen.

1549 (2.8.)
entschied auf Befehl des Burggrafen Heinrich von Meißen (Herr zu Plauen) dessen Hauptmann (Amtshauptmann) Jobst von Zedwitz, in dem Streit zwischen der Gemeinde Wernesgrün und Georg Edlen von der Planitz auf Auerbach, dass die Schaftrift jedem zur Hälfte zusteht.

1551 (5.9.)
Burggraf Heinrich zu Meißen leiht seinem Rate Georg Edlen von der Planitz, Schloß und Stadt Auerbach u.a. auch Wernesgrün samt der Glashütte daselbst, mitbelehnt: Balthasar Friedrich zu Göltzsch und Hans Friedrich zu Belgershain, seine Brüder, Friedrich zu Trünzig, Rudolph und Heinrich zu Wiesenburg, Friedrich zu Trachenhain, Conrad, Christoph und Rudolph, Gebrüder, zu Planitz, alle von der Planitz, seine Vettern.

1555 (25.6.)
wichtig für die Ortsgeschichte Wernesgrüns ist der Lehnbrief, weil darin erneut die Glashütte erwähnt wird. An diesem Tag wird Balthasar Friedrich von der Planitz, Hauptmann und Rat zu Hof, mit folgendem belehnt: "Dem Sitz, die Göltzsch genannt, mit dem Vorwerke, das Vorwerk, die Mühle und den Hammer zu Niederauerbach, die Mühle zu Auerbach, das Dorf Rodewisch mit der Mühle, die des von der Planitz Mutter erbaut hat, das Dorf Wernesgrün mit der Glashütte, das Dorf Brunn zur Hälfte, das Dorf Wildenau und 1 Mann zu Eich; sodann die Dörfer Schönheide und Stützengrün, das Gut der Petzelt genannt mit 6 Männern und die Schnarrtanne. Alles mit Ober- und Niedergerichten und sonstigen Zugehörungen."

1563 (24.12.)
verkauften die Edlen von der Planitz auf Göltzsch ihre umfangreichen, vom Kuhberg bis an die Mulde und Schneeberg-Neustädtel reichenden Wälder mit den Dörfern Schönheide und Stützengrün und dem "Neustädtel" an den Kurfürsten Vater August. Dieser ließ vor dem Kauf, im Juni 1563, durch den Amtsverwalter Hans Todt und den Oberförster Enderlein Meißner vom Amte Schwarzenberg die Wälder und Ortschaften besichtigen. Wernesgrün, das nicht mit verkauft wurde, ist in deren Niederschrift wie folgt mit erwähnt: ".......Erkundigung der Jagddienste, Wann Planitzer jagd, hat er über 4 Wagen Zeugk nicht gebraucht, auch ofte nur Zween Wagen. Solche müssen 4 Lehenmänner zu Werngsgrün, so offte gejaget wird, zu und abe uuff die Stallung führen. Umb solche Fuhre solle sich Planizer mit ernanten Lehnleuten umb ein genant Geld verglichen haben, und alle sonsten keine Dienstfuhre mit Pferden zu seiner Jagd haben. Alle des von der Planiz Mannschaft und Leute zu der Göltzsch gehörende, seyend schuldig, wann sie erfordert, uff die Jagden zugehen (als Treiber und Diener. D.V.) Der von der Planiz aber hat Sie uff Drey Viertel getheilt, daß also uff jede Jagd ein Viertel ausgefördert, und die Dritte Jagd an einen Kömbt. Dorfschaften usw.: Folgends liegt Werngsgrün und Stützengrün, zwey Dörffer, nicht fast groß, ungefehrlich beyde uff 40 oder 50 Hoffstedt zu achten, haben aber sehr feine Felder und Wiesen Räume, darauf das Wildpreth seinen Stand zu haben pflegt, wenn es aus den großen Wäldern abtritt."......

1576
betrug die Zahl der Güter/Häuser 19. 25 Familien mit ca. 130 Personen wohnten in Wernesgrün

1579
führten die Wernesgrüner und auch die Schnarrtanner Beschwerde bei den Kirchenvisitatoren darüber, dass aufgrund der schlechten Beschaffenheit der nach 1470 erbauten Straße über Rützengrün nach Auerbach diese im Winter infolge hohen Schnees manchmal unpassierbar war, sodass der dritte Prediger in Auerbach - ein Kaplan oder Diakonus - der die Filialen Rothenkirchen mit Stützengrün und Schönheide zu versorgen hatte, nicht predigen noch seine Kranken in den entfernt gelegenen Orten u.a. in Wernesgrün besuchen konnte. So kam es vor, dass Kranke ohne geistlichen Trost und Kinder ungetauft starben. In der Beschwerde kam zum Ausdruck, dass der Weg nach Auerbach zu weit wäre, sie wollten nach Rothenkirchen gehen und dort die Predigt hören und die Sakramente empfangen. Sie wurden ohne Begründung abgewiesen. "Sollten bei ihrer Kirche bleiben", heißt es am Rande der Protokollschrift.

1589
Matthes Gläser ist Gründer des Gutes links des Wernesbaches (später Männel)

1589
war die Zahl der Güter/Häuser 21. 28 Familien mit ca. 145 Personen wohnten im Dorf Wernesgrün.

1597
wurde u.a. Wernesgrün von den Edlen von der Planitz auf Auerbach wieder zurück gekauft. Als die Herrschaft Auerbach in 5 Rittergüter zerfiel, hatten die Rittergüter Auerbach oberen Teils, Auerbach unteren Teils, Rützengrün und Sorga bis zur Ablösung der Patrimonial-Gerichtsbarkeit (um 1840) Anteile von Wernesgrün.

1628
war die Zahl der Güter/Häuser 22. 30 Familien mit etwa 145 Personen wohnten in Wernesgrün.

1633
wurde wahrscheinlich auch Wernesgrün, wie andere vogtländische Orte von der Pest heimgesucht.

1639 (15.5.)
30jähriger Krieg der Überlieferung nach besiegten Wernesgrüner Männer in einem Gefecht auf dem Hohlweg am Taubenberg, unter Anführer Gideon Rink, die schwedischen Truppen, die vorher Wernesgrün überfallen und geplündert hatten und den nahe gelegenen Meierhof bei Schnarrtanne brandschatzten. Ein Hahnenschrei soll demnach die schutzsuchenden Wernesgrüner im Meierhof und den nahen "Kuhstall" und "Estenloch", genannte überhängende Felsen , verraten haben.

1640
wurde das Ostvogtland, darunter Wernesgrün, von Schwedischen Truppen erneut heimgesucht und verwüstet.

Um 1655

herum wurde Wernesgrün zum Streitobjekt zwischen zwei Predigern. Der Auerbacher Diakonus Johann Friedrich Töpfer, der von 1650 bis 1677 in Auerbach amtierte, hatte die Filialen Rothenkirchen mit Stützengrün und Schönheide zu besorgen. Da er niedrige Einkünfte hatte, rechnete er auch Wernesgrün mit zu seinem Amtsbezirk, das aber der Hauptkirche in Auerbach zugeteilt und von dem Prediger Bleimüller (dem auch Rodewisch zugeteilt war) mit versorgt wurde. Der Sup. Wild in Plauen schlichtete diesen Streit. Als im Jahr 1677 der Diakonus Matthias Hedler (1677-1705) sein Amt antrat, musste für diesen ein "Kaplanhaus" (Diakonat) in Auerbach erbaut werden, da das alte noch vom Dreißigjährigen Krieg her in Trümmern lag. Zu den Baukosten von 450 Gulden hatten auch die Eingepfarrten von Wernesgrün mit beizutragen. Pfarrer Hedler hatte übrigens das Reformationsfest eigenmächtig auf den kommenden Sonntag verlegt, da "die Eingepfarrten die Woche über sehr im Walde lägen und sonst niemand in die Kirche komme". Die Kirchenbehörde hob jedoch seine Anordnung wieder auf.

1661
gab es in Wernesgrün 30 Güter/Häuser, davon waren 3 wüst. 35 Familien mit etwa 180 Personen umfasste das Dorf.

Um 1680

wurde unterhalb des Dorfes am Wernesbach ein Schar- und Waffenhammer errichtet, der bis 1830 betrieben wurde (vorher Brettmühle). Noch heute wird dieses Gebiet unterhalb der Straße nach Schnarrtanne "Am Hammerhaus" bezeichnet.

1682
betrug die Zahl der Güter/Häuser 31, davon 3 wüst, 36 Familien mit ca. 185 Personen wohnten in Wernesgrün.

1683
waren in Wernesgrün 4 Mühlen vorhanden (Mühlen im Vogtland v. P.R.Beierlein, Dresden), die vom Wernesbach getrieben wurden. Die "erste Mühle" oder Gläser`sche Mühle; Gründung wahrscheinl. 15. Jhdt. Die "andere Mühle" oder Wapler`sche Mühle wurde um 1600 erbaut. Die Gerber`sche Mühle oder "obere Mühle" wurde bereits in Steuerliste Wernesgrüns 1542 erwähnt. Die Schinken Mühle oder "untere Mühle", wurde im Steuerregister 1576 als Nickel Schinks Schneidmühle aufgeführt.

1688
wohnten in 40 Gütern/Häusern, davon 2 wüst, 46 Familien mit ca. 240 Personen.

1698
umfasste das Dorf Wernesgrün 40 Güter/Häuser, davon war 1 wüst. 54 Familien mit etwa 280 Personen lebten im Ort.

1724
betrug die Zahl der Güter/Häuser 43, davon waren 2 wüst. 60 Familien bewohnten das Dorf Wernesgrün mit etwa 310 Personen.

1728
war die Zahl der Güter/Häuser 53, davon waren 2 wüst. 70 Familien bewohnten das Dorf Wernesgrün mit etwa 370 Personen. (Grundlage der Ermittlung ist die Steuerliste von 1728 für Wernesgrün).

Um 1730

wurde der Gasthof Goldener Hirsch erstmalig erbaut.
*1742 - 1764 war er im Besitz von Andreas Seydel
*1764 - 1783 von Johann Michael Seydel
*1783 - 1785 von Johann Michael Schubert
*1785 - 1790 von Sophia Maria verw. Schink
*1790 - 1836 von Johann Christian Brückner (1811 Gasthof neu erbaut)

1731 - 1753
war der erste bekannte Kinderlehrer Christoph Heinrich Wolf in Wernesgrün tätig.

1757 (17.6.)
Auerbach wurde durch einen verheerenden Brand in Schutt und Asche gelegt. Die urkundlichen Materialien auch über Wernesgrün wurden dabei vernichtet.

1758
grassierte in Wernesgrün und einigen Nachbarorten eine furchtbare Seuche, das sogenannte "hitzige Fieber", welches von Soldaten eingeschleppt wurde. Die Brüder Johann Georg und Johann Heinrich Herold, Braugutsbesitzer in Wernesgrün, starben im Herbst 1758 neben weiteren 45 Einwohnern an dieser Seuche. In den ersten 3 Monaten des Jahres 1759 starben 9 Personen, darunter auch der Besitzer der "ersten Mühle" Johann Michael Gläser, an dieser furchtbaren Krankheit.

1758
erschien bei Petri Schenk in Amsterdam eine Landkarte des "Voigtländischen Kreises... und deren Ämter Plauen, Pausa und Voigtsberg..." die auf den kartografischen Ergebnissen der zweiten kursächsischen Landesaufnahme von Adam Friedrich Zürner beruht, danach wurde Wernesgrün wie folgt bewertet: Wernesgrün ist ein Dorf, schriftsässig, im Ort befinden sich 2 Schänken, der Ort besitzt Braurechte oder den Reihenschank. (Letzteres war nicht der Fall, also konnten nur die Braurechte gemeint sein).

1759
Durchzug und Einquartierung von feindlichen Truppen im Siebenjährigen Krieg

1759 (Weihnachten)
Einquartierung österreichischer Husaren

1762 (10.7.)
erwirbt Johann Michel Günthel (Günnel) ein brauberechtigtes Drittelgut rechts des Wernesbaches und begründet damit den Familienbesitz der Familie Günnel in Wernesgrün (später weltbekannte "Grenzquell-Brauerei")

1764 (28.4.)
Lehnsbrief von Carl Rudolph Gottfried Edler von der Planitz auf Auerbach unteren Teils" für Johann George Wappler senior, und Johann George Wappler junior, dann Andreas Seydel und Hannß Michel Günthel (Günnel) ihre Erben und Nachkommen, mit ihren Gütern, oberhalb des Dorfes Wernesgrün gelegen, zu aller ihrer Nahrung, mit Feldern, Wiesen, Äckern, und Holz, Wunne und Weide auf ihren Erbe Vogel zu stellen und zu fangen, in gleichen Hasen um das Dorf Wernesgrün zu jagen und zu fangen. Auch beleihe ich sie mit dem Wasser, das durch das Dorf Wernesgrün fließt, bis an den Steg bei dem Weg, solches mit denen anderen Interessenten Christoph Gläsern, und Johannen geborenen Rehemtin verehelichter Möckelin, geniesslichen zu gebrauchen. Mehr befreie und belehne ich sie, dass sie mögen brauen und das Bier verkaufen oder ausschenken und ihren Nutz und Frommen damit, gleichwie allen freien Kauf auf ihren Gütern haben. Und da sie ehedem auf ihren Gütern eine Glashütte gehabt, und es sich zutrüge, dass sie selbige wieder erbaueten, auch bei Treibung derselben, ihre Arbeiter sich mit einander entzweieten, ohne Blutrunst, so sollen sie dieselben selber entscheiden und vertragen dafür aber mir, meinen ehelich geborenen Leibes- und Lehnserben auch Nachkommen alle Jahre 3 Gulden 12 Groschen guter Groschen Freibergischer Münze, Erbzins, halb Walpurgis und halb Michaelis jeglichen Jahres... leisten". Die Glashütte bestand zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, sie ist im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden (in Steuerliste 1628 noch erwähnt, 1661 nicht mehr aufgeführt).

1770 - 1772
herrschte in unserem Gebiet, ausgelöst durch ungewöhnliche Witterungsunbilden, eine furchtbare Hungersnot, der 1772 allein in Wernesgrün 60 Menschen zum Opfer fielen. Erst mit der Ernte des Jahres 1772 wurde die größte Not behoben. In den folgenden Jahren hatte aber die Bevölkerung stark unter den Kriegswirren zu leiden, dazu war sie durch eine 8 Jahre lang anhaltende schleichende Teuerung und nahrungslose Zeiten in ihrem Vermögenszustand zurück gesetzt worden, so dass die Not sehr groß war. Im Jahr 1791 wurde eine reiche Ernte eingebracht, wodurch der Teuerung und der Not ein Ende gemacht wurde.

1774 (26.3.)
Johann Christoph Männel erwirbt das halbe Gläsersche brauberechtigte Gut links des Wernesbaches und begründet den Familienbesitz der Familie Männel (später international gut bekannte "Erste Wernesgrüner Aktienbrauerei").

1774
Im Beisein des Gemeindevorstehers und Richters Johann Michael Schubert wird eine Schulordnung für die erste erwähnte Schule des Dorfes bekannt gegeben. Georg Andreas Schleußing war von 1774 - 1789 erster Kirchschullehrer in Wernesgrün. Von den 100 Schulpflichtigen des Jahres 1774 bleiben 41 daheim und lassen sich nicht in die Schulstube sperren; 1776 sind von 86 Kindern 49 nicht erschienen, 1777 bleiben von 99 Kindern 52 der Schule fern und 1778 wollen 50 Kinder von 86 nichts von Schule, Unterricht und Katecheten wissen.

1775
begann ein Prozess zwischen Auerbach und Wernesgrün der erst 1788 und zu Gunsten der Braugüter in Wernesgrün entschieden wurde. Dasselbe war im Jahr 1816 der Fall. Das Bierzwangsrecht der Stadt Auerbach hinderte Jahrhunderte lang die Braugüter in Wernesgrün an größerer Entfaltung. Sie konnten ihr Bier nur in den bierzwangsfreien Orten der Ämter Zwickau und Schwarzenberg verkaufen.

1779 (8.8.)
Gesuch der Braugutsbesitzer Johann Georg, Johann Michael und Johann Christian Wappler an den Kurfürsten von Sachsen, in dem sich die Wapplern beschweren, dass der Amtssteuereinnehmer von Schwarzenberg ihnen die schon seit "undenklichen Jahren" ausgeübte Bierausfuhr nach den Orten Hundshübel, Stützengrün und Neuheide verbieten will. Dabei weisen sie darauf hin, dass allein in den letzten 40 Jahren über 5000 Fass (1 Fass = 5 Eimer = 337 Liter ) Bier auf ihrem Gut gebraut und verkauft worden sind.

1791
Die Ortsbezeichnung lautet von nun an Wernesgrün.

Um 1800

war der Rußvertrieb im kleinen Sache der Rußbuttenleute, die vorwiegend in Schnarrtanne, Stützengrün, Rothenkirchen und Wernesgrün zu Hause waren. Der Wald gab zwar vielen Leuten Beschäftigung, doch waren die meisten von ihnen unendlich arm, und trotz der Armut war der Kinderreichtum groß.

1801
war aufgrund der gestiegenen Kinderzahl im Ort ein bedeutender Anbau des Schulgebäudes erforderlich geworden. Dazu erhielt das Gebäude ein Türmchen (Dachreiter) mit Glocke, später auch eine Uhr.

1803 (4.8.)
Durch Blitzschlag werden die Güter von Johann Michael Günnel und Johann Michael Herold eingeäschert.

1808 (19.3.)
Andreas Schubert in Wernesgrün geboren.
Leistungen und Lebensdaten Andreas Schuberts:
*1828 Lehrer wesentlicher Maschinenbauer in Sachsen
*1832 Prof. der Technischen Bildungsanstalt in Dresden
*1836-1839 Erbauer der ersten deutschen Lokomotive "Saxonia"
*1837-1839 Bau der ersten Personen-Elbdampfschiffe "Königin Maria" und "Prinz Albert"
*1842 Verbesserung des Galvanoplastikverfahrens des Prof. Jakobi in Petersburg
*1845/46 Berechnung der Göltzsch- und Elstertalbrücke nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten im Auftrag des Kgl. Sächsischen Ministeriums des Innern
Der Vater Schuberts war Bauer, später unselbständiger Fuhrmann;

1817
J.Andreas mit 9 Jahren Hirt und mit Bruder Christoph im Rußbuttenhandel Begegnung mit Polizeipräsident von Rackel, Leipzig- 1818 Pflegesohn im Rackelschen Haus - 1820 Tod des Präsidenten - Übersiedlung nach Königstein mit der Pflegemutter- Unterricht in der Garnisonsschule in Königstein - 1821 bis 1824 Besuch des Knabeninstituts in Dresden-Friedrichstadt - 1824-1828 Studium an der Baugewerbeschule (verbunden mit der Kunstakademie) in Dresden - Verbindung zu "Mechanicus" Blochmann, Mitinitiator der Gründung der Technischen Bildungsanstalt - 1828 Lehrer zunächst für Buchhaltung - 1832 Professor für Höhere Mathematik, Dynamik, Statik u.a. - 1834 Mitbegründer des Dresdner Gewerbevereins - zur Vorbereitung der Englandreise Kontakte zu sächsischen Fabrikanten - Reise nach England - 1835 Ehrenmitglied des Industrievereins f.d. Königreich Sachsen - 1836 Direktor der von ihm begründeten "Aktien-Maschinenbau-Gesellschaft in Übigau" - ebenfalls Mitbegründer der Elbdampfschifffahrts-Gesellschaft - Studienreise nach Frankreich - 1837 Probefahrt der "Königin Maria" auf der Elbe - 8.5.1839 Eröffnung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn mit der Fahrt der "Saxonia" von Dresden nach Leipzig und zurück unter Prof. Schubert - 1846 Mitbegründer des Sächsischen Ingenieur-Vereins - 1848 bis 1870 Dampfkesselinspektionsvorstand- 1848 Mitglied der "Kommission für Erörterung der Gewerbe- und Arbeitsverhältnisse ab 1851 durch Schubert veranlasst Staatsprüfung für Techniker und Ingenieure zum"geprüften Civilingenieur" - 1852 Prüfungsmitglied - 1853 Mitglied der Technischen Deputation (Patentwesen)- Technischer Beirat im Kgl. Finanzministerium - 1854 Dienstreise zur Industrieausstellung nach München - 1859 Ritter des Königlich-Sächsischen Zivilverdienstordens, 1860-1870 im Vorstand des "Knaben- Instituts Dresden-Friedrichstadt" - 1863 Königlich-Sächsischer Regierungsrat - 1869 Beendigung der Lehrtätigkeit.

1811
Der Gasthof Goldener Hirsch wird von Johann Christian Brückner neu gebaut und mit Fachwerkobergeschoss versehen.

1812
in Napoleons Armee sind auch mehrere Söhne Wernesgrüns bei der Belagerung von Danzig getötet worden oder in Gefangenschaft geraten (11 Mann).

1816
waren die "Brauenden" in Wernesgrün Johann David Männel, Johann Georg Wappler, Andreas Günnel und Johann Michael Herold rechts des Wernesbaches in einem gemeinsamen Sudhaus und Johann Georg Auerswald und Johann Georg Männel links des Wernesbaches in einem gemeinsamen Sudhaus (insgesamt 6 Braugüter in Wernesgrün).

1823
Der Müllermeister Johann Gottfried Rüdiger zu Wernesgrün (Schinkenmühle) testierte am 14. November 1823 (publiziert am 3. November 1830) 50 Taler zur Anschaffung nützlicher Bücher und Vermehrung des Schulinventars (bedeutende Anzahl Lesebücher, nebst Bibeln, Landkarten und ein Predigtbuch) und bestimmte die 5 % Zinsen zur Verwendung für arme Schulkinder. Von dem anderen, dessen Summe 150 Taler ist, verordnete er die Verteilung der 4 % Zinsen an bedürftige Witwen und Waisen des Ortes, welches auch jedesmal an dem Geburtstag des genannten Rüdigers, am 8. April, von dem Richter, den Schöppen und dem Kirchschullehrer vollzogen wurde.

1826 (12.6.)
wurde der Bauer Johann David Schubert bei Feldarbeiten vom Blitz erschlagen. Ein Gedenkstein befindet sich an der Unglücksstelle im Wald bei Wernesgrün in Richtung Wiedenberg (Rodewisch).

1831
aus einem Bericht des Gerichts in Auerbach an die Landesregierung in Dresden über die Wirtshäuser in Wernesgrün ist zu entnehmen, dass "außer solchen 4 schankhaltenden Personen auch noch die Bauergutsbesitzer Johann Gottfried Auerswald, Christian Männel, Johann Georg Wappler, Johann Andreas Günnel, Johann Michael Herold und Christian Traugott Männel zum Bier- und Branntweinschank berechtigt sind." Dem "commissarischen Receß vom 29. April 1622, sowohl dem im 18. Jahrhundert gesprochenen Urteil ist ihre Gerechtigkeit: auf ihren Gütern zu brauen, Wein und fremdes Bier, wo ihnen beliebt zu holen, einzulagern und ums Geld hinzulassen und zu verzapfen, und das Bier nicht nur in ihren Häusern an entsprechende Gäste, sondern auch auswärts tonnenweise zu verschenken. Von dem Recht des Bier- und Branntweinschanks machten nur Johann Gottfried Auerswald, Christian Männel und Christian Traugott Männel einen nur mäßigen, die anderen gar keinen Gebrauch, und es haben dieselben auf das Schankverhältnis in Wernesgrün einen nur geringen Einfluß, als Auerswald und Christian Männel zwar an der Straße, doch außerhalb des Dorfes und Traugott Männel noch weiter vom Dorfe (jetzt Bergstraße 8) und von der Straße abliegen. Auch halten sie weder Musik noch Tanz, noch wird von ihnen beherbergt."

1831
Johann Christian Männel baut ein neues Brauhaus. Vorher wurde ein gemeinsames Brauhaus mit Auerswald genutzt.

1831 (16.12.)
Christian Gottlieb Männel in Wernesgrün geboren.

1834 (1.1.)
Am 1. Januar 1834 fällt das sogenannte Geleite, eine Sondersteuer auf alles Kaufmannsgut, zu welchem auch das Bier gerechnet wird. Die Braugüter Männel und Auerswald haben darauf reagiert ,um ihr Bier nach Leipzig zu verfahren. Bereits am 6.6.1834 lieferte Männel und am 4.7.1834 Auerswald nach Leipzig, was auch in der Folgezeit Günnel unternahm. In den folgenden Jahrzehnten setzten sich letztlich nur die beiden Brauereien Günnel und Männel durch. Das Wernesgrüner Bier erreichte in Leipzig, was zu dieser Zeit jährlich 3 Messen abhielt, hervorragende Beurteilungen. Die allg. hohe Braukunst des Ortes und der Begriff "Bierdorf Wernesgrün" demonstriert sich u.a. in der Erwähnung eines "Wernesgrüner Weissbieres in höchster Qualität" im Gasthof "Zur Stadt Mailand" in Leipzig im Jahre 1839.

1834
hatte Wernesgrün 821 Einwohner, die in 112 Gütern/Häusern wohnten.

1835
baute Johann Christian Günnel ein eigenes Brauhaus, bis 1833 braute Günnel in Gemeinschaft mit 3 Braugütern rechts des Wernesbaches.

1836
Nachfolger des Kirchschullehrers Gottlob Heinrich Nonnenberger, der vom Jahr 1791 bis 1836 amtierte, wurde Christian Gottlieb Förster. Förster veröffentlichte am 24. Januar 1844 einen Bericht über Wernesgrün der Eingang in die Alte Sächsische Kirchengalerie fand. Kirchschullehrer Förster unterrichtete bis 1875 in Wernesgrün.

1837
Wernesgrün erhält eigenen Gottesacker (Friedhof). Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgten die Bestattungen auf dem Auerbacher Friedhof (8 km).

1841
Unterzeichnung des Rezesses über die Frondienstablösung der dem Rittergut Rützengrün frondienstpflichtigen Grundstücksbesitzer von Rützengrün, Rebesgrün, Brunn, Wernesgrün (5), Reumtengrün und Schnarrtanne. Wernesgrün hatte in diesem Jahr 828 Einwohner, darunter 157 schulpflichtige Kinder.

1842
Die Staatsstraße von Rodewisch nach Rothenkirchen, über Wernesgrün führend, (1840-42) wurde fertiggestellt (heutige B 169).

1843/44
erfolgte Anbau eines Bethauses an das Schulgebäude, das 1846 eine Orgel von C. G. Jehmlich, Dresden erhielt.

1843
umfasste das Dorf Wernesgrün 1261 Acker (697,86 ha) Grundbesitz. Seit Mitte der 1840er Jahre wurde täglich Fahrpost von Auerbach über Wernesgrün nach Schneeberg befördert. Diese Post wurde am Tage vor der Eröffnung der Rothenkirchner Eisenbahn am 15. Dezember 1893 eingestellt. Am 16. Juni 1894 wurde eine Botenpost mit beschränkter Personenbeförderung eingerichtet.

Um 1845

wurde der "Brauerei-Gasthof" von Johann Gottfried Auerswald erbaut, der bis Ende der 1880er Jahre betrieben wurde. Der Gasthof befand sich gegenüber der Brauerei an der Brauereistraße (B 169). Das alte Gebäude wurde im Oktober 2001 abgetragen, um die Verkehrsanbindung der Bergstraße an die B 169 zu verbessern.

1846 (30.5.)
Hermann Günnel in Wernesgrün geboren.

1850
850 Einwohner wohnten in 112 Häusern in Wernesgrün.

1854
Die AHM Plauen stellte für den Auerbacher Bezirk eine Sticklehrerin (Weißnäherin) an, die bis zum 30. Juli 1856 mit gutem Erfolg in Rempesgrün, Rützengrün, Sorga, Wernesgrün und Rodewisch tätig war.

Seit 1858
bemühte sich Wernesgrün mit anderen Gemeinden um eine Eisenbahnverbindung.

1859
vom 20. Juli bis gegen Ende August regnete es in Wernesgrün. Hochwasser war die Folge. Sämtliche Holzbrücken wurden weggerissen. Unterhalb des Felsenkellers wurde die Straße auf 100 Meter Länge aufgerissen. Alle Geschirre, Postwagen usw., die nach Rodewisch wollten, mussten vier Wochen lang den beschwerlichen Weg über Wiedenberg nehmen. Auch die Post, die bereits seit 30 Jahren von Schneeberg nach Reichenbach fuhr, konnte nur über Wiedenberg verkehren. Um den Berg zu überwinden, mussten Ochsen vorgespannt werden.

1863 (12.2.)
August Friedrich Männel kauft das Braugut von seinem Vater Johann Christian Männel.

1864
Gründung der Schützengesellschaft Wernesgrün ; erster Schützenkönig war Gemeindevorstand Karl Gottlieb Wappler, der bis 1875 als Gemeindevorstand amtierte.

1864
Fahnenweihe der Schützengesellschaft Wernesgrün.

1866
wurde Wernesgrün vom Krieg berührt als Preußen durchzogen.

1867
erfolgte der Bau der ersten steinernen Brücke über den Wernesbach von der Staatsstraße nach dem Bethaus (Schule). Die Brücke bei Zeuner (unterer Gemeindeanger) wurde 1869 erbaut.

1868 (4.10.)
Max Günnel in Wernesgrün geboren.

1869
übernahm Hermann Günnel das Gut und die Brauerei von seinem Vater Johann Christian Gottlieb Günnel. Er begründete die Bergbrauerei H. Günnel.

1870 (6.10.)
Prof. Andreas Schubert in Dresden verstorben.

1871 (13.6.)
feierte Wernesgrün das Ende des Deutsch-Französ. Krieges (1870/71) mit einem Friedens- "Dank"- Fest.

1871
Gründung des Königlich-Sächsischen Militärvereins Wernesgrün

1871
hatte Wernesgrün 838 Einwohner.

1874 (19.3.)
Christian Gottlieb Männel, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand in Unter-Neumark, kauft das Braugut von Richard Ottomar Auerswald in Wernesgrün, womit die Braugüter links des Wernesbaches im Besitz der Familie Männel sind.

1874
am 8. Juni brach über dem Kuhberg ein Wolkenbruch herein, welcher besonders in Wernesgrün, Stützengrün und Rothenkirchen großen Schaden anrichtete. Mehrere Häuser mussten weggerissen werden, da sie unterspült wurden. Die alte Mühle (ehem. Schinkenmühle) und ein daneben stehendes kleines Haus waren derart unterwaschen, dass sie abgetragen werden mussten.

1874
Gründung des Geflügelzüchtervereins (Geflügelvereins) Wernesgrün

1874 bis 1911
brachte die Familie Männel die beiden Brauerei-Teilgüter und die Mühle wieder in eine Hand, sodass sich links des Wernesbaches die ehemals Matthes Gläserschen Güter sämtlich in Männels Besitz befanden.

1875
wurde in Wernesgrün die erste Postagentur eröffnet.

1875 (Juli)
kaufte Louis Schreiter den Gasthof Goldener Hirsch. Schreiter bewirtschaftete den Gasthof mit Fleischerei bis 1925, dann übernahm sein Sohn Max den alten Gasthof inmitten des Ortes. Neben dem Gasthof Goldener Hirsch befand sich das Gasthaus "Zur guten Quelle".

1875
wurde es von Hermann Schöniger,danach von Robert Müller, 1879 von Louis Schweigert, der das Gasthaus bis 1881 als Wirt betrieb, geleitet und danach geschlossen.

1875
übernahm Christian Gottlieb Fuchs die Aufgabe des Gemeindevorstandes, die er bis Ende 1893 ausübte.

1875
im Dezember wurde ein Ortsschulstatut beschlossen, was u.a. festlegte, dass die Schule aus 3 Klassen mit gemischten Geschlechtern besteht und von "einem Lehrer" geleitet wird.

1876
vernichtete ein Brand die Güter von Günnel und Barthel. Das Feuer ging von Barthels Gut aus, das sich unmittelbar neben Günnels Gut befand.

1876 bis 1911
erwarb die Familie Günnel die anderen Braugüter und die Mühle (rechts des Wernesbaches ), so dass der Besitz des alten Stammgutes sich vollständig in Günnels Hand befand.

1878 (Febr.)
in mehreren Petitionen der Stadt Kirchberg und der Ortschaften u.a. Wernesgrün ist das dringende Gesuch an die Ständekammer Sachsens gerichtet worden, dass nicht eine schmalspurige sondern eine normalspurige Sekundäreisenbahn gebaut wird.

1878 (8.8.)
Gemeindevorstand Fuchs erklärt gegenüber der Kircheninspektion, dass die Gemeinde zu Wernesgrün den Anschluss an den Parochieverband Rothenkirchen für "wünschenswert" hält.

1879 (8.2.)
"Amts- und Wochenblatt für die Kgl. AHM Auerbach", danach tritt im lfd. Halbjahr 1879 das neue Orts-Brandversicherungskataster in Kraft.

1881 (Okt.)
Die Petitionen zum Bahnbau blieben für Wernesgrün bisher erfolglos. 3 Brauereien (Günnel, Männel, Wappler), mit einem jährl. Frachtaufkommen von 40000 Zentnern, die 20000 hl Bier liefern und ca. 14000 Mark Malzsteuer zahlen, fühlen sich bei Nichtberücksichtigung eines Bahnanschlusses benachteiligt.

1882
sind erste Informationen über die Jagdgesellschaften in Wernesgrün vorliegend, worauf die bevorstehende Jagdverpachtung der Jagdgebiete Kuhberg- und Steinbergseite (1882 bis 1886) hingewiesen wird.

1882
wurden die landwirtschaftlichen Vereine in Auerbach, Eich und Wernesgrün gebildet

1882 (20.3.)
wurde der erste Viehmarkt in Wernesgrün auf dem unteren Gemeindeanger durchgeführt. Die Viehmärkte fanden jährlich im März statt. Der letzte Viehmarkt wurde am 19. März 1894 in Wernesgrün abgehalten.

1883 (10.11.)
Weihe der auf der neu geschaffenen Insel im Gemeindeteich gepflanzten Lutherlinde mit einem Fest der Schulkinder und aller Lutheraner aus Anlass des 400. Geburtstages des Reformators. Der Gemeindeteich wurde in der Zeit des Baubooms Anfang des 20. Jhdts. zugeschüttet und befand sich zwischen der jetzigen Grieser-Villa und der Tischlerei Müller (Helm) entlang der Staatsstraße.

1884
Turnverein ( DT) von 1884 Wernesgrün gegründet.

1885
Männergesangverein Wernesgrün gegründet, bereits 1878 bestand ein Gesangverein "Concordia" in Wernesgrün.

1885 (28.6.)
Fahnenweihe des Militärvereins. 29 Brudervereine mit 11 Fahnen und 8 Musikchören hatten sich aus nah und fern eingefunden. Festzug durch den Ort. Am Fahnenweiheakt nahmen mehr als 1000 auswärtige Kameraden teil.

1885
Wernesgrün hatte zur Volkszählung am 1.12.1885 884 Einwohner.

1887 (1.8.)
Gründung der freiwilligen Feuerwehr Wernesgrün.

1888 (1.10.)
Wernesgrün wurde am 1.Oktober 1888 aus der Kirchgemeinde Auerbach ausgepfarrt und der Parochie Rothenkirchen zugeteilt; damit war der Gemeinde Wernesgrün nach über 300 Jahren (1579) der Wunsch der kirchlichen Selbständigkeit erfüllt worden.

1889 (1.2.)
wurde das Standesamt für die Gemeinde Wernesgrün eröffnet. Stickmaschinen- Besitzer Karl Schönrich war erster Standesbeamter von Wernesgrün.

1889
"Omnibusfahrten" ab 1.6. 2 mal täglich von Rothenkirchen,Wernesgrün, Rodewisch nach Auerbach und zurück erfolgten durch die Firma Wilhelm Wendler, Rothenkirchen ( waren Pferdekutschen).

1889 (27.7.)
über das Vermögen des Nachlasses von Johann Georg Wappler, Besitzer von zwei Braugütern in Wernesgrün, ist am 27. Juli 1889 das Konkursverfahren eröffnet worden.

1889
Nach dem Ausscheiden der Braugüter von J.G. Wappler bestehen in Wernesgrün nur noch die Braustätten (Brauereien) von Günnel, rechts des Wernesbaches und Männel, links des Wernesbaches.

1889
wurde der Frauenverein Wernesgrün gegründet.

1890 (8.1.)
Die beiden Güter von J. G. Wappler werden öffentlich versteigert.

1890
hatte Wernesgrün 866 Einwohner.

1891 (6.1.)
das Gut von Hermann Seidel (früher Brauereigut Wappler) ist durch Feuer vollständig vernichtet worden. Sämtliche zehn Gebäude wurden ein Raub der Flammen.

1891 (15.4.)
August Friedrich Männel im 58. Lebensjahr verstorben. Der ehem. Braugutsbesitzer vermachte der Gemeinde Wernesgrün bereits 1890 als Legat 6000 Mark, welches an hilfsbedürftige Bürger des Ortes zur Verteilung gelangte (Zinsen).

1892
Bekanntgabe, dass Herr Gemeindevorstand Gottlieb Fuchs und Herr Brauereibesitzer Christian Gottlieb Männel als Gemeindevorstand bzw. Gemeindeältester wieder gewählt wurden.

1892
sind in Wernesgrün 52 Kinder geboren, 8 Paare aufgeboten und 6 Paare getraut worden. Es starben 37 Personen.

1893 (Jan.)
Klempnermeister Th. Schneider wurde durch den Maler Brengel im Hausflur des Gasthofes Möckel durch Hantieren an seinem Gewehr fahrlässig tödlich verletzt, da sich ein Schuss löste.

1893 (14.6.)
Die beiden Wernesgrüner Brauereien sind an die Stadtfernsprecheinrichtung in Auerbach angeschlossen worden.

1893 (April)
Möckels Gasthof abgebrannt; zur Kirmes des Jahres 1893 bereits Eröffnung des neugebauten Gasthofes mit Saalanbau (Gasthof zur Linde).

1894
Franz Anton Wappler wurde am 12. Januar als Gemeindevorsteher bestätigt.

1894
Kirchschullehrer Trommer wurde der Kantor-Titel verliehen. (war erster Kantor der Wernesgrüner Kirchgemeinde).

1894 (Juni)
auf der deutschen Landwirtschaftsausstellung in Berlin hat die Bergbrauerei von H. Günnel in Wernesgrün einen großen Erfolg errungen, indem deren Weißbier, welches eine sechsmonatige Reise nach Australien und zurück gemacht hat und sich vorzüglich bewährte, der 2. Preis für Dauerbier zuerkannt wurde.

1894 (22.11.)
Max Richard Männel und Hugo Clemens Männel, Kaufleute in Wernesgrün, kaufen das Braugut von ihrem Vater Christian Gottlieb Männel.

1895
Wernesgrün hatte zur Volkszählung am 2.12.1895 859 Einwohner in 173 Haushaltungen.

1896
wurden anlässlich der Ausstellung im Messpalast Berlin bei starker internationaler Konkurrenz für Nahrungsmittel usw. die Erzeugnisse der Brauerei C.G. Männel in Wernesgrün i.V. - Weißbier und Lagerbier - mit dem Ehrenpreis und der goldenen Medaille ausgezeichnet.

1896
Hugo Männel wurde Abgeordneter der Bezirksversammlung der Kgl. Amtshauptmannschaft Auerbach für den II. ländlichen Bezirk bis zum Jahre 1907.

1896 (Sept.)
Gottlieb Fuchs, langjähriger Gemeindevorstand, verstorben. Er stiftete 1887 50 RM für die Armenkasse und hatte großen Anteil bei der Erlangung der kirchlichen Selbständigkeit von Wernesgrün im Jahr 1888.

1896 (14.10.)
Kolonialwarenhändler Max Georgi wird zum Postagenten Wernesgrüns ernannt.

1897 (Okt.)
Die Bergbrauerei Hermann Günnel, Wernesgrün erhielt auf der Sächsisch- Thüringischen Gewerbeausstellung in Leipzig die Silberne Medaille.

1898 (Ostern)
Weihe des Glockenturmes (Glockenstuhl mit 3 Bronzeglocken) am Friedhofseingang. Der Glockenstuhl mit den Glocken wurde von Richard Schädlich aus Dresden, einem gebürtigen Wernesgrüner, gestiftet.

1898 (28.4.)
Besitzer des Braugutes (ehem. August Friedrich Männel) werden Max Richard und Hugo Clemens Männel. Somit wurden die Gebrüder Männel Besitzer des ganzen Braugutes links des Wernesbaches.

1899 (6.4.)
wurde das Bauerngut von Richard Möckel, OL-Nr. 23, durch Brand vollständig vernichtet. Sein 15jähriger Sohn Enno Egon Möckel wurde als Brandstifter ermittelt. Das Bauerngut befand sich am Berg oberhalb des jetzigen unteren Teils der Neuen Straße. Es wurde nicht wieder aufgebaut.

1899 (16.5.)
Schulhausneubau in Wernesgrün ausgeschrieben. Der geplante Standort auf dem niederen (unteren) Gemeindeanger war im Ort sehr umstritten.

1899 (3.6.)
wurden öffentliche Fernsprechstellen mit Anschluss an die Stadt-Fernsprecheinrichtung Auerbach (Vogtl.) bei den Postanstalten in Bärenwalde (Sa.), Obercrinitz, Rothenkirchen (Vogtl.) und Wernesgrün in Betrieb genommen.

1899 (5.6.)
Gesamt-Innung Rothenkirchen und Wernesgrün gegründet.

1899 (4.9.)
Firma Ludwig Fischer in Wernesgrün wurde als Zweigniederlassung der in Rodewisch bestehenden Firma im Handelsregister eingetragen.

1899
Gründung der Firma "Bergbrauerei H. Günnel in Wernesgrün i.V." und im Handelsregister am 1.12.1899 eingetragen.

1900 (9.7.)
Einweihung der neuen Schule in Wernesgrün

1900 (14.8.)
mit Genehmigung der Königlichen Kreishauptmannschaft ist für die Gemeinde Wernesgrün eine gemeinsame Ortskrankenkasse errichtet worden, welche alle Gewerbe und Betriebe umfasst.

1900 (2.10.)
Gewerbetreibende aus Wernesgrün und Wildenau werden Mitglieder der Gesamt-Innung

1900
hatte Wernesgrün 112 Häuser mit 194 Haushaltungen und 936 Einwohnern.

1901 (10.5.)
Besitzer des Mühlengutes (Simons-Mühle) wird die offene Handelsgesellschaft in Firma C.G. Männel in Wernesgrün

1902
Die Bergbrauerei H. Günnel erhält auf der Gastwirts-gewerblichen Ausstellung in Hamburg den Ehrenpreis.

1902
Evangelischer Arbeiterverein in Wernesgrün gegründet.

1903 (9.9.)
wurde der Gastwirt Oswald Wappler aus Schnarrtanne (Sohn des Gemeindevorstandes von Wernesgrün) auf Wernesgrüner Jagdflur, der sog. Schürers Reuth, durch Wilddiebe auf dem Anstand erschossen. Die Bluttat wurde erst ca. 10 Jahre später aufgeklärt.

1904
Die Lagerbierbrauerei C.G. Männel baute eine neue Mälzerei und Darranlage.

1904
Die Bergbrauerei H. Günnel wurde eine offene Handelsgesellschaft (OHG); Einführung der Bezeichnung "Grenzquell-Pilsner" als Warenzeichen.

1905 (Juli)
Georg Biermann wird aus 3 Bewerbern zum Gemeindevorstand von Wernesgrün gewählt. Er trat die Nachfolge von Franz Anton Wappler an und war bis Ende 1931 in dieser Funktion tätig.

1905 (Dez.) bis 13.1.1906
4 Brände in der Männelschen Brauerei, wodurch die umfangreichen alten Wirtschaftsgebäude nebst großen Futter- und anderen Vorräten vernichtet wurden, auch das Kontorgebäude fiel den Flammen zum Opfer. Der Brauereibetrieb war vom Brandunglück nicht betroffen. Neuaufbau erfolgte noch 1906 durch Baumeister Ernst Lenk, Rodewisch. (Brauereiansicht an der B 169 heute denkmalgeschützt.)

1905
Radler-Club Wernesgrün gegründet.

1905 (19.5.)
Die Landgemeinde Wernesgrün erwirbt zufolge Auflassung das ehemalige Gut von Gustav Walter Trommer mit 13 ha 87 a. Die Bezeichnung ist künftig Gemeindegut .Das Gelände wurde wichtig für den Wasserversorgungs- und Wohnungsbau des Ortes.

1905-1907
Vorbereitung, Bau und Inbetriebnahme einer Hochdruck-Wasserleitung in Wernesgrün; 1.5.1906 Baubeginn der Wasserleitung.

1906 (1.5.)
Gendarmeriestation in Wernesgrün eröffnet.

1906
Gesamt-Innung zu Rothenkirchen und Wernesgrün. Schließung der Gesamt-Innung am 30.11.1928.

1906
Deutsch-Nationaler Handlungsgehilfen-Verband OG Rothenkirchen-Wernesgrün gebildet.

1906
wurde Firma Otto Graupner gegründet; produzierte Weißwaren Stickereien auf Lohnbasis, später Wirkwarenfabrik.

1907 (1.1.)
Ortsstatut der Gemeinde Wernesgrün in Kraft gesetzt. (Ortsgesetz hatte bis zum Beschluß der Verfassung der Gemeinde Wernesgrün vom 1. April 1924 insgesamt 6 Nachträge erfahren).

1907 (12.6.)
Berufs- und Betriebszählung im Deutschen Reich Wernesgrün hat 1092 Personen in 225 Haushaltungen, 15 ha 81,7 a Gemeindeland

1907 (20.7.)
Über das Vermögen des Mühlengutsbesitzers Hermann Edwin Möckel ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Grundbesitz = 31 ha 44,9 a.

1907
Gründung eines Spielmannszuges im Turnverein (DT) von 1884.

1907 (1.12.)
Das Jahresfest des Kreisvereins für innere Mission in der Ephorie Auerbach wurde in Wernesgrün gefeiert.

1908 (2.7.)
Besuch des Königs Friedrich August III. von Sachsen in Wernesgrün.

1908-1911
Wernesgrün wurde an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.. Am 7.7.1912 erfolgte die Inbetriebnahme der elektrischen Hauptstromleitung vom Eltwerk Oelsnitz/Erzgeb.

1909 (Juni)
Die Ausstellung der Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) fand in Leipzig statt, die Züchter Brauereibesitzer Günnel und Gutsbesitzer Solbrig aus Wernesgrün erhielten für die Züchtung vogtländischen Viehes mehrere Auszeichnungen.

1903
Die Lagerbierbrauerei Wernesgrün (vorm. C.G. Männel) wurde anlässlich des 23. Sächs. Gastwirts-Verbandstages in Aue / Erzgebirge, der mit gastwirtsgewerblicher Kochkunst- und heimischer Industrieausstellung verbunden war, die "Medaille für hervorragende Leistungen" verliehen. Der Verbandstag fand vom 12.-22. Juni 1909 statt.

Um 1910

Stickerei- und Wäschefabrikation boomt in Wernesgrün.

1909
waren 67 Handstickmaschinen zu verzeichnen und 13 Schiffchenmaschinen im Einsatz.

1910
hatten 52 Besitzer insgesamt 82 Handstickmaschinen und 6 Besitzer besaßen 27 Schiffchenmaschinen. Die hergestellte Ware wurde als Lohnware nach Plauen, Auerbach und Eibenstock geliefert. Die Geschäftslage der Stickerei wurde 1910 als sehr gut bezeichnet, es bestand Arbeitskräftemangel.

1910 (14.8.)
Der Kgl. Sächs. Militärverein Wernesgrün beging sein 25jähriges Fahnenjubiläum

1910
wurde durch die Firma Ludwig Fischer Nachf. ein Fabrikneubau errichtet; spätere Herren-Hemdenfabrik Gebr. Gerisch, Rodewisch, Filiale Wernesgrün.

1910
befanden sich 163 Gebäude mit 243 Haushaltungen und 1130 Einwohnern in Wernesgrün.

1911
Die Bergbrauerei H. Günnel wurde für das 1909 neueingeführte alkoholarm und alkoholfrei gebraute Malzbier "Kara" auf der Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Kassel mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Das Bier hatte eine mehrmonatige Fahrt nach den Tropen mitgemacht.

1911
Die Brauerei C.G.Männel wurde am 4. April Aktiengesellschaft und firmiert als "Lagerbierbrauerei Wernesgrün (vorm. C.G.Männel) Aktiengesellschaft". Mitglieder des Vorstandes sind Max Richard Männel und Hugo Clemens Männel.

1911
fand die erste große Allgemeine Geflügel-, Kaninchen- und Produktenausstellung statt. Auf dieses Jahr geht die Gründung des Geflügel- und Kaninchenzüchtervereins (kurz Züchtervereins) zurück.

1912
wurde die Forstverwaltung Rützengrün zu Wernesgrün im Komplex der ehemaligen "unteren Mühle" oder "Schinken -Mühle" eingerichtet und bis 1935 von dort, im Auftrag des Rittergutes Rützengrün, betrieben.

1912
beging der evangelische Arbeiterverein Wernesgrün sein 10jähriges Stiftungsfest.

1912 (7.9.)
Geschäftseröffnung der Bäckerei mit Konditorei und Cafe durch Paul Ungethüm. Cafe wurde unter dem Namen "Cafe Monopol" zum Begriff.

1912
wurde von Rudoph Fleischer ein weiteres Cafe eröffnet (heutige Bergstraße 15)

1912
in den letzten Jahren wurden 24 Wohn- und Stickhäuser neu gebaut, 2 Ortsteile für die Bebauung neu erschlossen; Straßen sowie Kanalisationsanlagen ausgebaut.

1912
Die Schülerzahl Wernesgrüns beträgt 220 ,( 104 männl., 116 weibl.). Nach Umbau wurde die Schule 6 klassig gegliedert, im Sommer 1912 wurde ein drittes Schulzimmer eingebaut. Ostern 1911 wurde ein 3. Lehrer (Hilfslehrer) angestellt.-Im Betsaal der Gemeinde finden jährlich etwa 30 Predigtgottesdienste statt; an den übrigen Sonn- und Festtagen hat der Kirchschullehrer Lesegottesdienste zu halten.

1912 (25./26.8.)
beging die freiwillige Feuerwehr Wernesgrün ihr 25jähriges Stiftungsfest.

1912-1914
wurde durch die drei Söhne Hermann Günnels der Hermannshof errichtet.. Die alten Gebäude aus der Zeit Hermann Edwin Möckels (ehem. Guts-, Sägewerks- und Bleichereibesitzer) wurden bis auf das Wohnhaus (erbaut 1902) dabei abgetragen.

1913 (13.5.)
Eröffnung der staatlichen Kraftwagenlinie Plauen - Eibenstock mit Haltestellen in Wernesgrün.

1913 (18.5.)
Das Gustav-Adolf-Fest der Ephorie Auerbach fand in Wernesgrün statt.

1915 (15.12.)
Brauereibesitzer i.R. Christian Gottlieb Männel gestorben.

1916 (7.3.)
gab der Gemeindevorstand Biermann bekannt, dass der verstorbene Brauereibesitzer Christian Gottlieb Männel und seine Gattin Wilhelmine Männel letztwillig der Gemeinde Wernesgrün eine Zuwendung von 6000 Mark vermacht haben.

1914-1918
I. Weltkrieg. 47 Söhne der Gemeinde Wernesgrün starben auf den Schlachtfeldern Europas.

1916 (4.9.)
Hermann Günnel scheidet aus der Bergbrauerei H. Günnel OHG Wernesgrün aus und übereignet das Unternehmen an seine Söhne Max, Ernst Elkan und Paul Johannes.

1917 (5.10.)
wurden 2 Glocken vom Glockenturm am Friedhof beschlagnahmt und zu Kriegszwecken in der Bleihütte in Call a.d.Eifel eingeschmolzen.

1919 (2.2.)
Wahlen zur Volkskammer der Republik Sachsen: Mh. -Sozialisten 258, Deutsch-Nationale 128, Deutsch-Demokraten 68, Unabh. Sozialisten 48 Stimmen in Wernesgrün.

1919 (1.8.)
Familie Hermann Biedermann erwarb den Gasthof "Zur Linde" in Wernesgrün .

1919 (22.8.)
Erste öffentliche Gemeinderatssitzung in Wernesgrün.

1919 (6./7.9.)
I. Bezirksturnfest in Wernesgrün (wurde auf sogenannten "Hübel" durchgeführt)

1919
wurde die Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenen-Vereinigung OG Rothenkirchen, Wernesgrün und Wildenau gebildet.

1919
Deutscher Flottenverband OG Rothenkirchen mit Wernesgrün gebildet worden.

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